Empfehlung und Musterhausordnung gegen Rassismus und Diskriminierung in Lokalen

Was können Kulturvereine tun, insbesondere jene die Clubs und Lokale betreiben, um das Ziel der Nicht-Diskriminierung umzusetzen? Die Gleichbehandlungsanwaltschaft hat in Kooperation mit ZARA, Black Voices und dem Klagsverband, basierend auf der langjährigen Beratungserfahrung und Community-Arbeit dieser Organisationen, eine Empfehlung gegen Rassismus und Diskriminierung in Lokalen erarbeitet. Neben konkreten Empfehlungen für Maßnahmen beinhaltet das PFD auch eine Musterhausordnung.

 

„Ich wollte mit meinem besten Freund abends ausgehen. Der Security hat aber meinen Freund nicht ins Lokal gelassen. Am Anfang wollte er ihm keinen Grund nennen. Dann hat er behauptet, mein Freund hätte mit Drogen zu tun und bereits Hausverbot. Das mit dem Hausverbot hat er dann auch zu mir gesagt, obwohl ich noch nie in diesem Lokal gewesen bin. Mein Freund ist Schwarz und ich bin PoC“

 

Rassismus beim Zugang zu und in Lokalen, Clubs und Diskotheken ist gesetzlich verboten. Dennoch melden sich viele Personen bei ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit und der Gleichbehandlungsanwaltschaft, die beim Ausgehen in Lokalen, Clubs oder Diskotheken Diskriminierung erleben. Das obenstehende Zitat basiert auf einem realen Fall.

Rassismus wird manchmal bewusst, oft aber auch unbewusst reproduziert. Entscheidungen, die schnell und unter Stress getroffen werden müssen, werden leichter von Stereotypen oder rassistischen Vorannahmen beeinflusst, wenn es keine klaren internen Prozesse und Hausordnungen gibt. Betreiber:innen von Lokalen, Clubs oder Diskotheken tragen deshalb eine große Verantwortung gegenüber ihren Gästen und dem Personal, das für sie arbeitet.

Die Empfehlung – herausgegeben von der Gleichbehandlungsanwaltschaft, ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, Black Voices und Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern – soll dazu beitragen, Rassismus und andere Diskriminierungen in Lokalen, Clubs und Diskotheken zurückzudrängen. Sie enthält praktische Hinweise für interne Prozesse und eine Musterhausordnung. Die tägliche Beratungspraxis von ZARA und der Gleichbehandlungsanwaltschaft zeigt: Proaktive Maßnahmen können viel bewirken.

Ergänzend zu den konkreten Empfehlungen für Maßnahmen beinhaltet das PFD auch eine Musterhausordnung.

 

Download: Empfehlung und Musterhausordnung gegen Rassismus und Diskriminierung in Lokalen (deutsch, 2024) 

 

TIPP: Die Schaffung von Safe(r) Spaces und Awareness beschäftigen insbesondere die Clubszene schon länger, welche dazu regelmäßig Weiterbildungsworkshop für im Club- und Veranstaltungsbereich Tätige anbietet, aktuell beispielsweise: 

"Safer Feiern Workshopreihe" ab September 2024 der Vienna Club Commission
➪ Awareness Day Linz 2024 – Gemeinsam Safe(r) Spaces schaffen, 14. September 2024, Linz Club Commission
Awareness Days 2024 – Workshop, 19. Oktober 2024, Salzburg Club Commission